Vielleicht hast du auch schon einmal ein Mandala gesehen – im Buchladen, im Wartezimmer oder irgendwo online. Vielleicht hast du sogar gedacht: Sieht schön aus – aber was bringt mir das eigentlich? Genau das habe ich auch gedacht. Und dann hat sich alles verändert.
Ich hatte eine Zeit, in der mein Alltag plötzlich stillstand. Mein Körper hat mir sehr deutlich gezeigt, dass es so nicht weitergeht. Arbeiten, Hobbys, sogar simple Aktivitäten – nichts davon war mehr möglich. Ich war erschöpft, innerlich aufgewühlt, und gleichzeitig völlig leer. Aus dieser Leere heraus habe ich mir irgendwann einfach ein Mandala genommen und angefangen auszumalen. Ohne Plan, ohne Ziel, einfach so.
Was dann passiert ist, hat mich selbst überrascht: Ich bin ruhiger geworden. Meine Gedanken sind langsamer geworden. Ich habe gespürt, wie etwas in mir sich ordnet – mit jedem Strich, mit jeder Linie ein Stück mehr. Seitdem habe ich erlebt, wie heilsam und kraftvoll das Ausmalen von Mandalas wirklich ist.
Warum Mandalas dir helfen können, Stress loszulassen und zu entspannen
Mandalas sind kreisförmige Muster, die von einem Zentrum ausgehen und sich nach außen hin ausbreiten. Wenn du beginnst, ein Mandala auszumalen, startest du ebenfalls in der Mitte. Du fokussierst dich auf diesen inneren Punkt – und dadurch kommst du bei dir selbst an.
Beim achtsamen Ausmalen lenkst du deine Aufmerksamkeit ganz auf den Moment. Versuche dich ganz auf den Prozess des Malens zu fokussieren. Führe die Malbewegungen langsam aus.
Es ist egal, welche Materialien du benutzt. Für den leichten Anfang, nimm einfach das, was du zuhause hast. Es muss nicht bunt sein, du kannst auch einen Bleistift oder einen Kuli nehmen. Es geht einzig und allein um den Prozess des Malens.
Versuche dich vom Druck zu befreien, dass das fertige Mandala wunderschön oder ein Kunstwerk sein muss. Mach dich von diesem Gedanken frei. Es geht um den Prozess des Malens, der dich beruhigt und bei dem du deinen Stress loslassen kannst.
Am Anfang bemerkst du vielleicht noch deine innere Unruhe oder Nervosität. Wenn du dich auf das Zentrum des Mandalas und den Prozess des achtsamen Ausmalens einlässt, wirst du wahrscheinlich sehr schnell bemerken, wie deine Striche ruhiger und weniger hektisch werden, wie sich Ruhe und Entspannung in dir ausbreitet.
Innere Balance finden
Bevor du beginnst, nimm dir einen Moment für dich. Vielleicht magst du dich kurz hinsetzen, deinen Atem beobachten oder eine kleine Meditation machen. Einfach, um bei dir selbst anzukommen.
Du kannst ein Mandala absichtslos ausmalen, einfach nur zum Entspannen, oder mit einer bestimmten Frage oder einem Thema, das dich beschäftigt.
Achte beim Malen des Mandalas darauf, welche Gedanken auftauchen. Du musst nichts bewerten, nichts analysieren. Lass die Gedanken einfach da sein.
Ich habe mir oft ein Notizbuch neben das Mandala gelegt und Gedanken aufgeschrieben, die mir beim Malen gekommen sind. Manchmal war das sehr klärend – manchmal war es einfach nur befreiend.
Was Mandalas für mich bedeuten
Natürlich kannte ich Mandalas und habe im Buchhandel die Ausmalbücher gesehen. Die wirkliche Bedeutung der Mandalas und des Ausmalens haben sich mir allerdings erst durch das Tun gezeigt. Seitdem weiss ich, wie kraftvoll das Ausmalen von Mandalas ist.
Ich habe durch das Ausmalen von Mandalas nicht nur Ruhe gefunden – ich habe auch wieder Zugang zu meiner Kreativität und inneren Stimme gefunden. Es war wie ein leiser Weg zurück zu mir selbst.
Wenn du gestresst, erschöpft oder innerlich aufgewühlt bist, dann probier es einfach mal aus. Du brauchst keine künstlerischen Fähigkeiten, kein perfektes Setting, keine teuren Materialien. Du brauchst nur dich, ein Mandala und ein bisschen Zeit.
Vielleicht ist das auch dein Weg. Ganz leise. Ganz einfach. Ganz kraftvoll.

Künstlerin, Entspannungstrainerin, Heilpraktikerin
Mandalas zeichnen als Form der kreativen Achtsamkeit ist meine Berufung.
Ich begleite dich auf deinem Weg zu mehr Wohlbefinden